26. Juni 1963

 

An dem Massenspektakel nahmen Dutschke und sein Freund Rabehl nicht teil. Am Nachmittag dieses sonnigen 26. Juni 1963 saßen sie bei einer Kommilitonin und bereiteten sich gemeinsam auf eine Prüfung an der Uni vor.…

Dutschke und Rabehl auf dem Balkon schauten zu, jubelten und pfiffen nicht.…Die zwei Berliner Studenten waren nur misstrauisch und auf innerer Distanz zu dem Mann, der Inszenierung und dem Gerede von der Freiheit, für die Amerika in Berlin einstehen soll. Was waren diese Bekenntnisse am Tag des Mauerbaus wert gewesen, als die amerikanischen Panzer am Checkpoint Charlie exakt an der Sektorengrenze stoppten? Sie teilten den amerikanischen Traum von Freiheit und Konsum nicht, den das halbe, das westliche Berlin träumte.

—Ulrich Chaussy, »Rudi Dutschke«, (München: Droemer, 2018), 63-64.

Text at the JFK Library.

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