taz:
BERLIN 20.07.2016 | Auffälliger konnte man kaum aussehen, als es der weltweit als Terrorist gesuchte Bommi Baumann im Spätsommer 1980 in Rom tat. Ananasfarbene, blondierte Haare, weißes löchriges T-Shirt, schwer benietete schwarze Lederjacke, ein Punk, dessen Klamotten aussahen, als hätte die Modeschöpferin Vivienne Westwood sie entworfen. Seine Taktik: So sehr auffallen, dass niemand auf die Idee kommen könnte, er wolle sich verstecken und sei auf der Flucht.Er trank Weißwein und erzählte mir zwei Tage lang seine Geschichte. Dabei sprach er mit einem Akzent, wie man ihn nur auf den Straßen Berlins lernt. Und er hatte einen wunderbaren Humor, der human und zynisch zugleich war. Sein Fazit war allerdings traurig: „Es gibt kein Happy End in Deutschland.“