Belarussische Ex-Schwimmerin in Abwesenheit zu Haftstrafe verurteilt

Die Zeit:

Die ins Exil geflüchtete, frühere belarussische Spitzenschwimmerin Aljaksandra Herassimenja ist in ihrem Heimatland zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Regierungskritikerin wurde gemeinsam mit ihrem Mitangeklagten Alexander Opeikin dafür schuldig gesprochen, Sanktionen gegen Belarus gefordert und der nationalen Sicherheit des Landes geschadet zu haben.

Herassimenja hatte während ihrer aktiven Karriere drei olympische Medaillen für ihr Land geholt. Bei den Protesten nach der Wiederwahl des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko im Jahr 2020 schloss sie sich der Opposition an und gründete gemeinsam mit Opeikin die Belarussische Stiftung für Sportsolidarität. Die beiden setzten sich unter anderem dafür ein, dass Belarus keine internationalen Sportveranstaltungen mehr austragen durfte. In Belarus wurde die Stiftung als extremistisch eingestuft.

Durch eine Gesetzesänderung aus dem Sommer durfte ihnen nun der Prozess in Abwesenheit gemacht werden. Er fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Gericht entschied dabei, auch die Wohnung, das Auto und umgerechnet rund 45.000 Euro von Herassimenjas Konten zu beschlagnahmen.

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